Neuntöter
Der Neuntöter brütet in dichten Sträuchern und Hecken und überwintert in Afrika. Durch den Rückgang von Heckenlandschaften ist er in einigen Regionen gefährdet. Das Männchen hat einen grauen Kopf, einen rotbraunen Rücken und eine schwarze Augenmaske. Das Weibchen ist unscheinbarer braun gefärbt. Der martialische Name für den etwa spatzengroßen Vogel scheint etwas übertrieben, doch dafür gibt es einen Hintergrund:
Seine Beute - vorwiegend große Insekten (in Ausnahmefällen sogar Mäuse) - spießt der Neuntöter gerne auf Dornen von Sträuchern auf. Die unterstellte Mordlust ist aber nichts anderes als kluge Vorratswirtschaft für kalte Tage, wenn keine Insekten zu finden sind. Der Neuntöter ist ein typischer Vogel unserer traditionellen Kulturlandschaften - z.B. terrassierte Hänge mit Hecken und extensiv bewirtschaftete Wiesen oder Weiden. Eine abwechslungs- und artenreiche und stellenweise lückige Vegetation bietet ein reichhaltiges Nahrungsangebot. In intensiven Grünlandgebieten oder ausgeräumten strukturarmen Agrarlandschaften ist das Überleben der EU-weit geschützen Art nicht möglich.